Presseerklärung zu dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin.
Deeskalation im Großen und im Kleinen
Das FORUM für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck fühlt mit den Opfern des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Wir trauern mit den Hinterbliebenen, wünschen den Verletzten eine gute Besserung und setzen uns für ein friedliches, demokratisches Miteinander ein.
Nichtsahnend haben Menschen ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben verloren: wie in einem Krieg, an dem sie eigentlich nicht beteiligt waren.
Solche Angriffe beabsichtigen – und bewirken leider oft auch – eine Spaltung der Gesellschaft. Große Umwälzungen erschüttern den Globus, die Brandherde weiten sich aus, und die Einschläge rücken näher. Die Situation ist ernst, und sogar zunehmend ernst.
Nicht jedoch solche Angriffe selbst sind es, die die Gesellschaft und das Leben prägen, sondern unser Umgang damit. Wie gehen wir damit um, wie wollen wir damit umgehen? Wie können wir das schützen, was uns am wichtigsten ist – unsere Menschlichkeit, unser friedliches Miteinander?
Wer verängstigt ist, dem mag es vielleicht naheliegend erscheinen, jetzt in chauvinistischen Parolen Halt und Trost zu suchen, ob nun am rechten, linken oder religiösen Rand. Doch wer das tut, der spielt mit dem Feuer. Wer Spaltungen in der Gesellschaft vertieft, der bewirkt damit das, was er eigentlich vermeiden wollte, nämlich die Eskalationen der jeweiligen Gewaltspiralen. Wir dürfen nicht zulassen, dass es dem Terror gelingt, auch hier bei uns Unfrieden zu stiften, Menschen auch hier in Europa gegeneinander aufzuhetzen! Besonnenheit ist deshalb das Gebot der Stunde. Deeskalation ist gefragt, im Großen und im Kleinen.
Unser Land hat einen langen Prozess erlebt, an dessen Ende im Grundgesetz die Unantastbarkeit der Würde jedes einzelnen Menschen festgeschrieben wurde, samt seiner Religions- und Meinungsfreiheit.
Das ist das Ziel, das auch in unruhigen Zeiten einen zuverlässigen Halt und Trost gibt. Jede und jeder hat vielfältige Möglichkeiten, sich in dem jeweils eigenen persönlichen und beruflichen Umfeld für diese Werte einzusetzen!
Die Presseerklärung können Sie hier runterladen!