Wirtschaftstour II des Forums für Migranten
Der Vorstand des Forums begann den zweiten Teil seiner Wirtschaftstour bei der Brücke
Wirtschaftstour II des Forums für Migranten
Das "Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck" sieht Wirtschaft als einen wichtigen, aber wenig involvierten Akteur der Integrationsarbeit an. Im Rahmen seiner Initiative "Wirtschaftstour" hat das Forum in den letzten zwei Jahren Lübecker Unternehmen besucht, im persönlichen Austausch integrationsrelevante Erkenntnisse und Anregungen gesammelt.
Darauf aufbauend will das Forum, als Teil II der Wirtschaftstour, weitere Unternehmen im 2015 besuchen sowie gezielt eine Vernetzung der Integrations- und der Wirtschaftsakteure in Lübeck initiieren.
Inga Gottschalk, Vorsitzende des Forumsvorstandes, zusammen mit ihrem Vorstandskollegen, Spyridon Aslanidis (zuständig für den Bereich Wirtschaft und Arbeitsmarkt), besuchten "Die Brücke" in der Engelsgrube. Der Geschäftsführer Frank Nüsse nahm sich Zeit, um die Brücke - Anbieter qualitativ hochwertiger Hilfen - vorzustellen und sich über Schnittmenge mit der Tätigkeit des Forums auszutauschen."Nach unseren guten Erfahrungen mit der Vorstandsinitiative Wirtschaftstour führen wir diese im 2015 als quasi Teil II fort. Bewusst besuchen wir in diesem Sinne als ersten Betrieb die Brücke, um unsere Wertschätzung der gemeinnützigen Tätigkeit dieses Unternehmens zu betonen", so Inga Gottschalk und Spyridon Aslanidis, "und im Vorfeld der Zunahme von traumatisierten Flüchtlingen ist es uns besonders wichtig, die Brücke zu besuchen".
Frank Nüsse erläuterte, dass die Brücke mit ihren etwa 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Menschen in schwierigen Lebenslagen und mit besonderem Bedarf im Alltag betreue. Es sind Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Dabei spielt der kulturelle Hintergrund bei der eigenen Wahrnehmung eine Rolle. Die gute sprachliche Verständigung ist hier von großer Wichtigkeit. Daher ist die sprachliche Kompetenz innerhalb der Belegschaft - etwa zehn Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben Migrationshintergrund - vom Vorteil für die operative Tätigkeit, denn oft wird auf diese zurückgegriffen."In vielen Ländern ist das Thema seelische Erkrankungen noch mehr tabuisiert als hier in Deutschland. Immer wieder höre ich von Menschen mit Migrationshintergrund, dass es in ihrer Umgebung verpönt ist, sogar mit den engsten Angehörigen und Freunden über solche Themen zu sprechen", weiß Inga Gottschalk, "kulturelle, sprachliche und rechtliche Barrieren verhindern, dass Zugewanderte rechtzeitig Hilfe suchen und bekommen. Erkrankungen chronifizieren sich. Dadurch leiden die Betroffenen und ihre Familien."
Die beiden Forumsvorstände bedankten sich für den offenen und sehr freundlichen Austausch. "Wir haben uns auf Anhieb sehr gut verstanden und haben gemeinsame Werte festgestellt", so Spyridon Aslanidis, "daher freuen wir uns sehr, den Diversity Tag 2015 in Lübeck gemeinsam mit der Brücke, hier in diesen schönen Räumlichkeiten, durchzuführen".
Die Geschäftsführung der Brücke hat erklärt, dass sie die Charta der Vielfalt am "Diversity Tag", 9. Juni 2015, feierlich unterzeichnen werde.