Laufschrift

NSU Mordserie: Neonazistischer Terror und gesellschaftlicher Rassismus

Der Tod der beiden Neonazis Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am 4.November 2011 sowie die spätere Festnahme von Beate Zschäpe leiteten vor fast einem Jahr die Aufdeckung der Neonazigruppierung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ein.


Seitdem konnten den Neonazis sowie ihrem UnterstützerInnenkreis unter anderem zehn Morde zugeordnet werden. Diese Verbrechen waren unter den Augen und sogar durch die indirekte Mithilfe so genannter Sicherheitsbehörden möglich. Neonazis wurden  strukturell und finanziell unterstützt und die Gefahr von Rechts kontinuierlich verharmlost bzw. verschleiert. Frühzeitige Hinweise wurden ignoriert und rassistische Denkmuster verhinderten eine rechtzeitige Aufklärung.

Der strukturelle Rassismus ist tief verankert - jüngste Beispiele demonstrieren, dass sich das Bewusstsein auch nach der Aufdeckung dieser Mordtaten nicht verändert hat. Die NPD in Zusammenarbeit mit Neonazikameradschaften attackiert ungehindert für ihre Menschenrechte demonstrierende Flüchtlinge.

Seit einigen Wochen unterstellt der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich pauschal „Asylmissbrauch“ und fordert die Einschränkung der Visafreiheit für Serbien und Mazedonien. Zahlreiche Landesinnenminister rufen nach  Asylschnellverfahren und Leistungskürzungen. Die Presse beschwört kommende "Flüchtlingströme" und in der Mehrheitsgesellschaft finden sich rassistische Traktate in den Bestsellerlisten.

In Lübeck möchten verschiedene antirassistischen Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen an diesem Tag der Ermordeten gedenken und sich mit den Angehörigen der Opfer solidarisieren.

In einer anschließenden Veranstaltung soll eine glaubwürdige Aufarbeitung eingefordert werden und zudem auf den präsenten, beständig wachsenden Rassismus innerhalb der Gesellschaft aufmerksam gemacht werden.

Montag, den 5. November 2012

19.00 Uhr:     Gedenken an die Opfer neonazistischer Gewalt

                        Gedenkstätte für die Opfer der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

                        Zeughaus, Parade

19.30 Uhr:      Neonazistischer Terror und gesellschaftlicher Rassismus

                        Diskussionsveranstaltung

                        Einführungsvortrag von Christoph Kleine


seit vielen Jahren in antifaschistischen Zusammenhängen aktiv und Mitinitiator des Lübecker Bündnis "Wir können sie stoppen"
Ort:  Haus der Kulturen, Parade 12